Ein Gespräch über das was bleibt. Und das was kommt.

Kanzleigründer Gerhard Welzer und sein Nachfolger und Sohn Dr. Timo Welzer im Interview.

Ein Gespräch über das was bleibt. Und das was kommt.

30 Jahre sind eine lange Zeit. Das gilt besonders für die dynamische Steuerbranche. Auch vor Corona musste unsere Kanzlei Wirtschaftskrisen überstehen, Mandanten begeistern und sich immer wieder neu erfinden. Wie uns das gelungen ist, darüber sprechen Kanzleigründer Gerhard Welzer und sein Nachfolger und Sohn Dr. Timo Welzer im Interview.

Herr Welzer: Ihre Kanzlei besteht seit mehr als 30 Jahren. Was machen Sie anders als der Wettbewerb?
GW – Ganz einfach – wir haben uns nie an anderen orientiert, sondern haben immer auf uns selbst geschaut. Nur so konnten wir unseren eigenen Weg finden und gehen.
TW – Ja, das sehe ich ähnlich. Allerdings besteht so immer die Gefahr, dass man einen gefährlichen Tunnelblick entwickelt. Deshalb haben wir natürlich auch den Wettbewerb und die Entwicklung der Branche im Blick.

Gibt es Dinge, die Sie rückblickend heute anders machen würden?
GW –  Schwer zu sagen. Hinterher ist man ja immer schlauer. Vielleicht hätte ich mich eher mit technischen Innovationen wie der Digitalisierung anfreunden müssen. Aber damit dürfen sich jetzt gerne meine Nachfolger beschäftigen (lacht).

Digitalisierung ist ein gutes Stichwort. Mittlerweile können viele klassische Aufgaben der Steuerberatung automatisiert werden. Hat die Branche denn überhaupt eine Zukunft?
TW – Definitiv! Denn nur wenige Prozesse lassen sich vollständig automatisieren. Meist ist nach wie vor ein hohes Fachwissen gefragt, mit dem wir auch auf komplexe Fragen individuelle Antworten finden. Das lässt sich nicht so einfach digitalisieren. Die Digitalisierung schafft aber Freiheiten und vereinfacht viele Aspekte unseres beruflichen Alltags. Das schenkt uns Zeit. Und diese Zeit können wir nun verstärkt in die Beratung einfließen lassen. Für die Mandanten ist das ein echter Mehrwert.

Verstehen Sie Mandanten, die dennoch lieber auf die klassische analoge Steuerberatung setzen?
TW – Natürlich. Und wenn ich mir die letzten Jahre so anschaue, dann werden die Themen Vertrauen und Sicherheit immer wichtiger.
GW –  Werte, die sich ebenfalls nicht digitalisieren lassen.
TW – So ist es. Unsere Mandanten sehen uns als Vertrauenspersonen, weit über die steuerliche Beratung hinaus. Sie vertrauen in unsere Expertise, dass wir sie vor unangenehmen Überraschungen schützen und sie sicher in eine erfolgreiche Zukunft begleiten. Dieses besondere Vertrauensverhältnis ist nicht selbstverständlich. Und meiner Meinung nach hebt uns das von anderen Kanzleien ab.
GW – Die Branche hat sich eben enorm gewandelt. Aber unsere Wertekultur und der Bezug zu unserer Heimat bilden das Fundament unserer Kanzlei. Das wird auch in Zukunft so bleiben. Diese Werte geben uns und den Mandanten Halt. Gerade in schwierigen Phasen. Die Corona-Krise zeigt uns ja ganz aktuell, wir schnell wir und unsere Mandanten vor unvorhersehbaren Herausforderungen stehen können.

Von Corona abgesehen: Wie kann Ihre Beratung dazu beitragen, dass Mandanten auf Krisen besser vorbereitet sind?
GW – Die klassische Steuerberatung ist häufig sehr vergangenheitsbezogen. Ein gutes Beispiel sind Steuererklärungen oder auch Jahresabschlüsse. Uns ist aber vor allem der Blick nach Vorn wichtig. Denn unser Anspruch ist eine zukunftsorientierte Beratung. Indem unsere Steuerberater und Rechtsanwälte verschiedene Zukunftsszenarien entwickeln, bereiten wir die Mandanten so gut wie möglich auf kommende Krisen vor.
TW – Dazu gehören auch Lösungen wie unser Notfallkoffer. Dieser ist eine Art Rückversicherung für Unternehmen, die sich auf Krisen wie den plötzlichen Tod des Firmeninhabers vorbereiten möchten. Im Notfallkoffer enthalten sind verschiedene Vollmachten, Handlungsanweisungen oder ein Testament. So sind die wichtigsten Dokumente immer sicher abgelegt und im Notfall schnell zur Hand.

Sie selbst haben die Kanzlei an Ihren Sohn übergeben. Wenn Sie nur einen guten Rat erteilen dürften – was würden Sie Unternehmern bei der Regelung der Nachfolge empfehlen?
GW – Warten Sie nicht zu lange mit der Übergabe. Schenken Sie jüngeren Generationen Vertrauen und lernen Sie loszulassen. Natürlich sollte man bei Bedarf immer beratend zur Seite stehen und so auch die erste Zeit nach dem Übergang begleiten.

Vor allem in den letzten Jahren ist die Kanzlei gewachsen. Neue Mitarbeiter sind genauso hinzugekommen wie ein neuer Standort und viele Auszeichnungen. Welche Ziele möchten Sie in den kommenden Jahren erreichen?
TW – Ein großes Ziel ist es, die Digitalisierung noch weiter voranzutreiben. Wir möchten hier nicht einfach der Masse hinterherlaufen, sondern die Zukunft selbst gestalten. Ich sehe noch viele Möglichkeiten, wie wir die Digitalisierung nutzen können, um unsere Mandanten noch besser zu beraten. Und: Steuerberatung soll keine lästige Pflicht, sondern ein positives Erlebnis sein.
GW – Wir sind eine moderne Kanzlei und werden so auch wahrgenommen. Von den Mandaten, aber auch von jungen Nachwuchskräften. Darauf sind wir stolz und so darf es gerne bleiben.

Vielen Dank für das Gespräch!


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